Aktuelles auf dem Markt: Ragazer Bärlauch, Brennnesseln, Rhabarber, Spargeln weiss Südtirol, Spargeln violett IT, Johannisbeeren weiss NL, Erdbeeren weiss in Holzkiste aus Spanien, Auberginen, Tiger-Auberginen der Gebrüder Meier, Favé Bohnen, Erbsen, Barba di Frate, Artischocken in allen Grössen und Farben, kleine Carciofinis, grosse grüne Calico aus Spanien und violette Mammole aus Italien.
Saisonende: Kaki Persimon!
Salate: Erste Schweizer Salate sind bereits auf dem Markt zu finden, doch es bedarf noch zwei Wochen Geduld, bis wir mit einheimischem Kopfsalat grün und Eichblatt grün die Saison der Inlandsalate beginnen können. Noch immer steht uns schöner Nüssler und Chinakohl aus der weiteren Region zur Verfügung.
Artischocken: Bevor der Artischocken-Markt wieder fest zurück in nordfranzösische Hand geht und es vorbei ist mit den günstigen Preisen, würde es sich lohnen nochmals kräftig zuzuschlagen.
Ganz so schlimm wie in den 1930er Jahren während des Artischockenkrieges in New York ist es nicht aber die Franzosen dominieren den Markt schon in beachtlichem Mass. Am 21. Dezember 1935 fuhr der Bürgermeister Fiorello LaGuardia in die Bronx zu einem der grössten Gemüsemärkte der Stadt. 25 Polizisten begleiteten den Mann, als er sich auf die Ladefläche eines Lkws stellte und verkündete: Es sei in New York ab sofort untersagt, Artischocken zu verkaufen, anzubieten oder zu besitzen. Das Verbot war der Höhepunkt eines Konflikts, der als Artischockenkrieg in die Geschichte einging. Die Artischocke, ein Distelgewächs, von dem wir uns die grossen Blütenköpfe schmecken lassen, stammt aus dem Mittelmeerraum, wo auch heute noch ein grosser Teil angebaut wird. Nachdem sich damals viele italienische Migrierende in den USA niedergelassen hatten, wurde die Artischocke auch dort kultiviert und es hat sich ein reger Handel entwickelt. Beliebt war das neue Gemüse vor allem in den grösseren Städten an der Ostküste wie New York oder New Jersey. Angebaut wurde aber an der Westküste in Kalifornien, wo weit bessere Klimabedingungen herrschten. Ab 1917 taten sich die Artischockenfarmer zusammen und organisierten den Vertrieb in den Norden. Die Gewinnspanne war sensationell. Mit dem Gemüse liess sich also ein gutes Geschäft machen. Dies fiel auch der Mafia auf! Ciro Terranova, ein Mann aus Sizilien, der später als Artischockenkönig bekannt wurde, riss den Handel an sich, gründete Firmen, bedrohte mit den Mitteln der Mafia sowohl Produzenten wie auch die Händler, er erpresste Schutzgelder und terrorisierte alle, die ihm in die Quere kamen. Die Farmer wehrten sich, es kam zum Artischockenkrieg, aber auf Dauer war die Mafia stärker. Nun hatte Terranova den kompletten Markt in der Hand bis sich der Bürgermeister von New York Fiorello LaGuardia dazu entschloss der organisierten Kriminalität in der Stadt ein Ende zu setzen. Mit dem ausgesprochenen Artischockenverbot setzte er ein Zeichen, dass er der Mafia die Stirn bieten würde. Das mafiöse Geschäft war dann zerschlagen aber die Artischocke war nach den ganzen Wirren so bekannt, dass der Handel florierte wie nie zuvor.
Auberginen: Bis Ende Mai dürfen wir die Auberginen noch frei importieren doch die Gebrüder Meier sind hier bereits hart am Wind. Die geernteten Mengen steigen täglich an, so dass wir bereits auf Inlandware umsteigen können. Auch die gestreiften Tigre beziehen wir jetzt schon aus dem zürcherischen Buchs. Wo genau der geschmackliche Unterschied zu den ordinären Sorten liegt, müsste man noch herausfinden. Schön aussehen tun sie aber allemal!