- philippgschwend
Marktbericht KW16
Aktuelles auf dem Markt: BIO Donau Eisspargel, diverse Schweizer Tomaten wie Cherry-Ramati, Cherry Wildmix und B-Tomaten, wunderschöne Morcheln aus der Türkei, Bärlauch vom einheimischen Waldrand, Rheintaler Rüebli-Bund und Spinat, Schweizer Rhabarber und Rucola rot.
Die Letzten: Spargeln Übersee, Blutorangen.
Schweizer Tomaten: Vor ein paar Jahren wäre es undenkbar gewesen, bereits auf heimische Tomaten umzustellen, noch bevor uns unsere Freunde vom Bundesamt für Landwirtschaft das Strafzollmesser an den Hals setzen. Im Falle der Tomaten wäre das am 1. Mai, dann beginnt für Bern die bewirtschaftete Phase. Die Zeiten ändern sich und wie Sie bereits wissen, haben die Gebrüder Meier in Hinwil eine wunderbar CO2-neutrale Anlage, welche uns die ersten Cherry – Ramati, Cherry Wildmix, Auberginen und Gurken beschert. Somit stellen wir also sofort um. Brennnesseln: Sie wachsen vielerorts wie Unkraut und machen mit ihren Brennhaaren oftmals keine Freunde. Auch für mich waren sie nur Unkraut, bis ich im Kräuterkurs einmal einen Spätzli-Eintopf mit frischen Brennnesseln vom Holzfeuer im Wald geniessen durfte. Spätestens seit diesem Tag weiss ich, dass sie nicht nach Spinat schmecken und einiges mehr zu bieten haben als im Beutel zu landen für harntreibenden Tee. Morcheln Türkei: Der Frühlingspilz schlechthin macht nächste Woche einen erfreulichen Preis-Schritt nach unten. Höchste Zeit sich ein Körbchen zu gönnen. Kräuter: Neben den immer verfügbaren Küchenkräutern kommen diese Woche von unserem Kräuterproduzenten in Boppelsen Blutampfer, Borretsch, Kamille, Pimpinelle, Schafgarbe und Wermut dazu. Spargeln: Wie bereits oben erwähnt, werden wir die Übersee Spargeln jetzt mit Europäischer Ware ersetzen.
Bei den Grünen werden wir als Standard Bundware aus Spanien liefern und bei den Weissen auf die Donau-Region im 5 Kilo lose Karton oder 6x1 Kilo Bund umstellen. Obwohl die Produzenten in unseren Breitengraden jetzt noch über die kühlen Temperaturen klagen und den damit verbundenen Wachstums-Stopp, gehen wir davon aus, dass genügend Donau Spargel vorhanden sein wird.
Die Preise bewegen sich ein Bisschen nach unten und weil der Donau – Eisspargel jetzt sogar mit einem BIO-Label daherkommt, finden wir das vollkommen ok! Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es überhaupt möglich ist, dass wir Ende März in Europa Spargeln ernten können? Tja, dafür braucht es eine «Fussbodenheizung». Das heisst, in den Feldern werden Rohre verlegt, durch die warmes Wasser fliesst. Die Erde dieser Felder bleibt dann durchgehend temperiert und treibt das Wachstum der zarten Stangen vorwärts. Das tönt jetzt umwelttechnisch schlimmer als es ist, denn oftmals wird dazu die Abwärme eines nahegelegenen Industriebetriebes gebraucht. Unterdessen gibt es auch Klimastudien dazu, die besagen: besser beheizte Felder in der Nähe als tausende zurückgelegte Flugmeilen!